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Mathias Lindstedt, Arzt bei Cap Anamur | Tagebuch aus Haiti, Seite 8

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Montag, 8.2.2010

Heute Morgen starb uns ein kleiner Junge an Pneumonie. Gestern Abend brodelte er kräftig. Ich hängte ihm eine Antibiotika-Infusion ab. Heute Morgen hörte sich seine Lunge besser an, kurze Zeit danach verstarb er.
Dies ist ein trauriger Start in den Tag. Der Tag war dann gefüllt mit Arbeit und Organisation. Die Cap Anamur-Krankenschwester ist ausgefallen, so dass an mir mehr Arbeit hängen bleibt.

Die spnanischen Marineärzte reorganisieren die Röntgen-Maschine. Ich hoffe, dass sie dann morgen wieder läuft. Die Techniker Christoph und Ralf haben das Lager weiter auf Vordermann gebracht.

Nachmittags hielten wir Sprechstunde in einem anderen Teil von Gaston ab. 1 Stunde - ca. 40 Leute - das ist etwas Anders als zu Hause, wo ich mir normaler Weise 15 Minuten Zeit pro Patient nehme. Wir hinterließen bei dem Organisator der Zeltregion 6 einige große Kisten mit Eiweiß-Pulver zur Selbstaufteilung. Dann gingen wir zur Sprechstunde in das Gebiet von Gaston, in dem auch unser Übersetzer wohnt. Unser weiterer einheimischer Mitarbeiter Jordani sollte derweil Eiweiß an die Patienten verteilen. Wir wurden überrannt und wir mussten die Ausgabe abbbrechen, Schade, das müssen wir zukünftig wohl doch mit Polizeischutz oder UN-Schutz machen. Wir bleiben dran.

Von den stationären Patienten konnte ich noch den kleinen Epilepsie-Jungen entlassen. Er hatte sich schon mittags sehr über eine Perle als Talisman gefreut. Er hat anscheinend schon einige Jahre Epilepsie, aber noch nie eine entsprechende Medikation erhalten. Dem kleinen Jungen mit amputiertem Unterschenkel hatte ich die Tage schon eine Perle geschenkt; er hatte sie verloren. Nun freute er sich riesig, dass er noch eine Perle von mir geschenkt bekam.

Heute abend sind wir aus dem Zelt in das Haus von Mme. Yvette umgezogen. Das ist sehr angenehm. Ich bin heute erschöpft...


Mathias Lindstedt
Facharzt für Allgemeinmedizin


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