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Mathias Lindstedt, Arzt bei Cap Anamur | Tagebuch aus Haiti, Seite 2

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Mittwoch, 3.2.2010

Der Tag begann damit, dass unser Übersetzer schon um 8:15, der Zeltwächter aber erst nach 9:00 auftauchte. Um 9:00 beginnt in Deutschland meine Sprechstunde. Unser Schlafzelt, das auf dem Klinikgelände steht, dürfen wir nicht alleine verlassen. Also fand sich kurzfristig ein anderer Zeltwächter.

Bei den Patienten haben wir die ersten HIV-Tests veranlasst, glücklicher Weise ohne krankhafte Ergebnisse. Die Krankenbehandlung nimmt Formen an und auch die Versorgunng der stationären Patienten verbessert sich. Leider haben die lokalen Schwestern noch nicht so recht den Mut zu fragen aber insbesondere Caroline macht gute Arbeit. Einem 10-jährigen Jungen, dem als Folge einer Verletzung des Erdbebens ein Unterschenkel amputiert wurde, schenkte ich heute eine Perle, die mir meine Frau Karola mitgegeben hatte. Jetzt gerade kommt nach einigen Stunden der Vater und fragt, wie er die einnehmen solle? Ich habe ihm erklärt, dass dies ein Talisman sein soll für einen schwierigen aber guten Weg. Er hat sich gefreut.

Ich fange an, ein wenig Creole zu verstehen - wurde schon zum (scherzhaft) Krankenhaus Verwaltungschef-Assistenten ernannt - denn es gibt wirklich viel zu organisieren - mit Menschen zu kommunizieren: in Französisch, Spanisch, Englisch, Deutsch. Das macht Spaß, derjenige zu sein, der vermitteln / übersetzen kann. Adra von der „Aktion Deutschland“ hilft nach Vermittlung durch uns, heute eine Wasseraufbereitungsanlage auf dem Krankenhaus Gelände aufzustellen - bisher gibt es nur Brauchwasser.

Wir werden morgen die zusätzliche Arbeit in einer Zeltstadt, Gaston, mit 3000 Menschen aufnehmen. Ich versuche, dass Adra dort auch eine Wasser-versorgung mit unterstützt / installiert. Und ich versuche, die Müllberge, die dort liegen, wegbringen zu lassen und noch die Lebensmittelversorgung zu organisieren.

Heute können wir wohl zum ersten Mal selbst Essen kochen. Es geht uns gut.

Mathias Lindstedt
Facharzt für Allgemeinmedizin

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